Chronik der Dörfer im Greißlautal

Vorwort

Die Dörfer im Greißlautal erlebten im Jahre 2010 eine Gebietsreform, die einen tiefen Einschnitt in ihre bisherige Entwicklung bedeutete. Wurde in der Vergangenheit schon wiederholt ihre Selbständigkeit durch Zusammenschlüsse zu größeren Einheiten bis hin zur Großgemeinde Langendorf verändert, so kam es über mehrere Zwischenstufen in Verwaltungsgemeinschaften jetzt zur Eingemeindung in die Stadt Weißenfels.
Damit endet praktisch eine über 800jährige Dorfgeschichte.
Auch wenn diese Maßnahme von Staats wegen als verwaltungsmäßiger Fortschritt bezeichnet wurde, bedeutet das jedoch für die gewachsene Dorfgemeinschaft und ihre eingesessenen Bürger die Aufgabe vieler vertraut gewordener Bezüge. Mit dem Verlust der Eigenständigkeit mindert sich auch die unmittelbare Einflussnahme auf die Weiterentwicklung des bisherigen Gemeinwesens, was schließlich zu einem ungewollten Identitätsverlust führen kann; wenn auch die Gemeinde als Ansiedlung nicht verschwindet.
Es erscheint deshalb umso notwendiger, das, was die bisherige Dorfgeschichte ausmachte, in Erinnerung zu behalten sowie gewachsene Traditionen zu pflegen und weiterzuentwickeln. Das Festschreiben der Vergangenheit in einer Ortschronik soll dabei ein unverzichtbarer Beitrag sein.
Mit einem solchen Vorhaben musste ja kein absolutes Neuland betreten werden, kann doch auf die bereits vorhandenen Schriften des Langendorfer Lehrers und Heimatforschers Arno Trübenbach zurück gegriffen werden. Mit seinen „Beiträgen zur Chronik der Orte Langendorf, Obergreißlau und Untergreißlau“ sowie den „Beiträgen zur Chronik der Orte Kößlitz und Wiedebach“ liegt bereits ein umfangreiches und detailliertes Material zur Geschichte der Dörfer vor. In den Jahren 1928/29 herausgegeben, existieren allerdings nur noch wenige Exemplare dieser Schriften.

Mit der jetzt vorliegenden Fassung soll zum einen der „Trübenbachsche Fundus“ erhalten werden, um damit die Verdienste dieses Mannes zu würdigen, und zum anderen werden die bisherigen Beiträge bis in unsere Zeit fortgeschrieben.

Dabei sind die beiden Chroniken von Arno Trübenbach in etwas gekürzter Form zusammengefasst und z.T. in wörtlicher Wiedergabe übernommen. Eine Reihe der dort in chronologischer Folge dargestellter Ausführungen hat Gerhard Kunze nach gesonderten Themenbereichen neu geordnet, vor allem aber auch mit von ihm erkundeten Ergebnissen weitere Kapitel hinzu gefügt und mit Abbildungen beschickt.
Den Zeitraum vom Jahre 1930 an hat Gerhard Kunze durchforscht und das Ermittelte nieder geschrieben.
Die Nachforschungen erfolgten

  • in den Landesarchiven Magdeburg, Wernigerode und Merseburg,
  • in den Kreisarchiven Weißenfels und Zeitz,
  • in den Stadtarchiven Weißenfels und Merseburg,
  • in Unterlagen der Dörfer
  • sowie im Museum Schloß Neu-Augustusburg Weißenfels.

Neben Recherchen in Archivalien, Publikationen und Protokollen der Gemeindevertretungen wurde die langjährige Arbeit an der Schrift durch eine Reihe Langendorfer Bürger erfreulich unterstützt. Viele Einzelgespräche und wiederholte Gesprächsrunden, in denen Erinnerungen gefragt waren, sowie Zuarbeiten zu einigen Kapiteln ermöglichten es, soviel wie möglich erlebte Vergangenheit fest zu halten.
Zu den Mitstreitern gehörten:

Kurt Wahren Horst Sträletzky Helene Unger
Dieter Arnold Kurt Hofmann Hans Deubel
Rolf Steingraf Christa Hieke Hans Kowollik
Reinhold Rödel Bertram Escher Manfred Straube
Helmut Sauer Albert Turzer  

Darüber hinaus unterstützten viele Einwohner das Vorhaben mit der Überlassung von privaten Fotos.

Die Aufgabe des Lektors übernahm freundlicherweise Herr Wilfried Schreier.
Das Layout gestaltete Frank Meier, der auch die älteren Bildvorlagen bearbeitete und die aktuellen Fotos schoss.
Ihnen allen gilt ein besonderer Dank.

Dank auch unserem Bürgermeister, Horst Ziegler, und seiner Mitarbeiterin, Hildegart Langrock, 
sowie Frau Gabriele Schied vom Ev. Kirchspiel Langendorf für die gewährte Unterstützung.

Langendorf, November 2011.
Dr. Gerhard Kunze 
Studienrat i.R.